CDU zeigt wahres Gesicht BiGiL wirft CDU Einflussnahme auf Elternbefragung vor

13.10.08 - Die Lehrter CDU hat gemeinsam mit der Burgdorfer und Uetzer CDU erklärt, die IGS abzulehnen. Dies hat der Anzeiger für Lehrte und Sehnde in seiner heutigen Ausgabe berichtet. Die Bürgerinitiative Gesamtschule in Lehrte (BiGiL) wirft der CDU vor, von vorherigen Positionen abzuweichen. Außerdem wirft ihr Sprecher Carsten Milde der CDU vor, dies ganz gezielt in der beginnenden Elternbefragung zu veröffentlichen, um damit die Befragung zu beeinflussen.

Im Landtagswahlkampf habe der inzwischen gewählte Landtagsabgeordnete Deneke-Jöhrens noch erklärt, den Wunsch nach einer Gesamtschule zu unterstützen, wenn genügend Eltern dies wollen. "Genau davon rückt die CDU jetzt aber ab. Sie sagt den Eltern ins Gesicht, dass sie die Gesamtschule in keinem Fall bekämen, wenn es in Lehrte nach der CDU ginge. Zum Glück hat die CDU aber nicht die Mehrheit im Rat," so Carsten Milde. Noch bei den Beratungen des Rates zur Durchführung der Elternbefragung hatte die CDU sich anders verhalten. "Die CDU hat zwar im Schulausschuss Bedenken formuliert, aber immer betont, der Elternwille sei entscheidend."

Die Bedenken der CDU kann die BiGiL nicht teilen. "Das ist doch widersprüchlich, was die CDU will. Auf der einen Seite wollen sie keine Leerstände von Räumen, auf der anderen Seite brauchen sie aber zusätzliche Räume an allen Schulstandorten, um mehr Ganztagsangebote zu schaffen," so Milde. Auch eine Gefährdung des gegliederten Systems sieht Milde nicht. Die CDU hatte damit argumentiert, für die IGS seien Schüler aus den Nachbarkommunen nötig und das gefährde das dreigliedrige System in Uetze.: "Auch hier argumentiert die CDU unsinnig. Nur wenn die Elternbefragung erfolgreich ist und sich mindestens 130 Eltern je Jahrgang für die IGS entscheiden, wird auch eine IGS entstehen. Dann würden aber gar keine Schüler aus den Nachbarkommunen gebraucht."

Aber nicht nur der Positionswechsel verärgert die BiGiL. Milde wirft der CDU bewusste Einflussnahme auf die Elternbefragung vor. "Der Zeitpunkt sieht doch sehr gewählt aus. Kaum ist die Elternbefragung im Gang, wechselt die CDU ihre Position. Das riecht nach einer gezielten Verunsicherung," sagte Milde. Er rufe die Eltern auf, sich nicht verwirren zu lassen und von ihrem Recht Gebrauch zu machen, für eine IGS zu stimmen. Wer wolle, dass die IGS zum August 2009 starten kann, müsse zwei Kreuze an der richtigen Stelle machen: Eines bei der IGS und das andere beim "Ja" zum Standort Hämelerwald. Nur wenn an beiden Stellen mindestens 130 Eltern je Jahrgang richtig ankreuzen, habe die IGS eine Chance.

(Ausschnitt aus dem Fragebogen)