BiGiL übergibt gut 1300 Unterschriften an Bürgermeisterin
Milde bittet Lehrter Rat um Unterstützung.

01.05.08 - Im Rahmen der gestrigen Ratssitzung hat die "Bürgerinitiative Gesamtschule in Lehrte" (BiGiL) ihre gesammelten Unterschriften an die Bürgermeisterin Voß übergeben. Anlässlich der Beratung des Antrages zur Gründung einer Gesamtschule, den SPD und Grüne gestern eingebracht haben, hat Carsten Milde, der Sprecher der Bürgerinitiative die Ratsmitglieder um Unterstützung gebeten.

Auf dem Titelblatt des Pakets stand "1302 Unterschriften für gemeinsames Lernen". Bevor Milde der Bürgermeisterin das Paket übergab, erläuterte er in einer kurzen Rede vor dem Lehrter Rat die Ergebnisse der Unterschriftensammlung und die Anliegen der Bürgerinitiative.

670 Unterschriften hat die BiGiL von reinen UnterstützerInnen gesammelt. 632 Unterschriften stammen von Eltern, die ihr Kind auf eine Lehrter Gesamtschule schicken würden - davon 145 alleine im Somme 2008 und 99 im Sommer 2009 - 4 stammen sogar von werdenden Müttern, die sich bereits jetzt eine Gesamtschule für ihr Kind im Sommer 2019 wünschen.

Milde bat die Ratsmitglieder darum, gemeinsam mit der BiGiL dafür zu sorgen, dass die Kinder in Lehrte die Möglichkeit bekommen, die sie bisher nicht haben - nämlich eine Gesamtschule zu besuchen, und dass die Eltern in Lehrte die Wahl haben, ihr Kind ins gegliederte System oder an eine Gesamtschule zu schicken.

Er führte weiter aus, dass der BiGiL die Unterstützung sehr wichtig sei, da die Eltern das Gefühl hätten, dass ihnen der Wind aus der Landespolitik weiter entgegen bläst. Zwar habe die Kultusministerin angekündigt, das Gründungsverbot von Gesamtschulen zu lockern. Aber die Hürden wolle sie sehr hoch anlegen. Zum einen müsse eine IGS künftig fünf- statt vierzügig gegründet werden. Zum anderen müssten sich wenigstens 135 Eltern aller fünf Jahrgänge der 5- bis 10-jährigen Kinder bei einer Elternbefragung für die Beschulung ihres Kindes auf einer Gesamtschule aussprechen, während früher nur die Eltern der Kinder der dritten und vierten Klassen befragt werden mussten.

Milde bezeichnete die anstehende offizielle Elternbefragung als große Herausforderung. Denn für Eltern von Kinder im Alter von 5 oder 6 Jahren sei die Frage der weiterführenden Schulen noch viel zu weit weg, um ihre Bedürfnisse zu formulieren. Das sei, als wenn sich Eltern zwei Jahre vor der Zeugung ihres Kindes bereits für einen bestimmten Kindergarten entscheiden müssten.

Um so wichtiger sei es, die Eltern gut und umfassend zu informieren. Dafür biete sich die BiGiL an, gemeinsam mit der Verwaltung Informationsabende für Eltern in allen Ortsteilen zu gestalten.