Landeselternrat Niedersachsen fordert Aufhebung des Gesamtschulerrichtungsverbots

16.04.08 - Der Landeselternrat Niedersachsen hat bereits im Januar 2007 mit einstimmigem Beschluss gefordert, das Gesamtschulerrichtungsverbot aus dem Niedersächsischen Schulgesetz zu streichen. Der Landeselternrat fordert daher die Landesregierung nachdrücklich auf, jetzt umgehend die angekündigten Gesetzesänderungen auf den Weg zu bringen und die für neue Gesamtschulen erforderlichen Ressourcen zur Verfügung zu stellen.

Ministerpräsident Wulff und Ex-Kultusminister Busemann haben lange vor der Landtagswahl im Januar 2008 den Eltern und Schülerinnen und Schülern in Niedersachsen zugesagt, die Abschaffung des Gesamtschulerrichtungsverbots nach der Landtagswahl als eines der ersten Gesetzgebungsvorhaben auf den Weg zu bringen. In verschiedenen Landkreisen liegen bereits Anträge auf Errichtung neuer Gesamtschulen vor. Der Landeselternrat befürchtet jetzt, dass die zurzeit erkennbaren Verzögerungen die Neuerrichtung von Gesamtschulen im Sommer 2008 unmöglich machen könnten.

Zum Schuljahreswechsel im Sommer 2007 sind Tausende von Kindern wegen fehlender Plätze an Gesamtschulen abgelehnt worden. Diese Situation würde sich im Sommer 2008 wiederholen und voraussichtlich sogar noch verschärfen. Der Erfolg der Gesamtschulen steht angesichts guter Evaluationsergebnisse und nationaler Auszeichnungen außer Frage. Die auf 12 Jahre verkürzte Schulzeit an Gymnasien dürfte nach Einschätzung des Landeselternrates den Ansturm auf die Gesamtschulplätze zusätzlich vergrößern, weil an Gesamtschulen das Abitur weiterhin nach 13 Schuljahren erworben wird.